Eltern aller Kulturen willkommen und erwünscht

Viele Besucher kamen zum ersten Multikulti-Café in der Franziskus-Grundschule Wissen.
Wer am letzten Donnerstag im Monat um 9 Uhr im Büro der Schulsozialarbeit und Sozialen Gruppenarbeit (SGA) an der Franziskus-Grundschule in Wissen eintrifft, den erwartet ein munteres Gewirr aus plaudernden Stimmen, ein köstlich-buntes Büfett und zweieinhalb Stunden Gelegenheit, Grundschuleltern und ihre Kulturen kennenzulernen.
Die Auftaktveranstaltung konnten die beiden Initiatorinnen Alia Sinno-Segieth, Schulsozialarbeiterin des HIBA, und Havva Cetinkaya, Mutter eines Grundschulkindes und Mitglied des Beirats für Migration und Integration im Kreis Altenkirchen, als Erfolg verbuchen: Eltern und Lehrer schauten gut gelaunt und offen für alles vorbei, aßen gemeinsam und lernten einander kennen.
Eine eigene Torte mit dem Bild des Multikulti-Cafés hatte Havva Cetinkaya zur Feier des Tages gebacken. Die engagierte Türkin ist Mutter eines Kindes, das derzeit die Franziskus-Grundschule in Wissen besucht, und eine der beiden Organisatorinnen des Multikulti-Cafés. Hier können ab sofort an jedem letzten Donnerstag im Monat Eltern der Grundschulkinder gemeinsam frühstücken, sich austauschen, eigene Ideen einbringen und professionell beraten lassen.
Dafür steht Alia Sinno-Segieth zur Verfügung. Die Mitarbeiterin des HIBA in Wissen arbeitet regelmäßig als Schulsozialarbeiterin an der Franziskus-Grundschule. Sie trug die Idee zum Café schon lange mit sich herum, bevor sie in Havva Cetinkaya eine Mitorganisatorin gewann. »Frau Cetinkaya war bei der Verabschiedung eines türkischen Lehrers der Schule sehr aktiv. Ich sprach sie ganz spontan an. Dass sie Mitglied im Beirat für Migration und Integration ist, war ein Glücksfall für mich«, so Alia Sinno-Segieth.
Denn Ziel des Cafés ist es, auch Eltern mit Migrationshintergrund in die Schule einzuladen. So etwas ginge am besten beim Essen, sind sich Cetinkaya und Sinno-Segieth sicher. Als Halblibanesin in Deutschland selbst multi-kulti großgeworden, weiß die Schulsozialarbeiterin, dass in vielen Kulturen zunächst einmal gemeinsam etwas getrunken oder gegessen wird, bevor Geschäfte gemacht oder Wichtiges besprochen wird: »Manchmal braucht es einfach andere Zugänge, um mit den Menschen ins Gespräch zu kommen«, so Alia Sinno-Segieth. Diesen Gepflogenheiten folgen die Initiatorinnen des Mutikulti-Cafés ab sofort an jedem letzten Donnerstag im Monat von 9 bis 11.30 Uhr.
Die erste Veranstaltung zeigte, dass das Konzept aufgehen kann: Knapp 30 Menschen aus Deutschland, Afrika, der Türkei und Albanien drängten sich in dem großzügigen Raum und unterhielten sich angeregt.
Das bunte Büfett zeigte neben klassischen Zutaten wie Brötchen (eine Spende vom Café Alzen in Wissen), Butter und Marmelade auch den einen oder anderen orientalischen Einschlag. Spezialitäten aus anderen Ländern sind hier mehr als willkommen: »Ich freue mich sogar besonders darüber, denn ich probiere selbst gern Neues«, verrät die HIBA-Mitarbeiterin mit einem Augenzwinkern.